Rätselhafte Erkrankungen: Siebter Todesfall im Altenheim

5 04 2009

Hillesheim (ddp). Im Zusammenhang mit einer rätselhaften Erkrankungswelle in einem Altenheim in Hillesheim (Kreis Vulkaneifel) gibt es möglicherweise ein siebtes Todesopfer. Bereits am Freitagnachmittag sei eine 93-jährige Heimbewohnerin gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Die Frau habe die gleichen Symptome einer Lungeninfektion aufgewiesen wie die anderen Opfer. Die Staatsanwaltschaft ordnete weitere Untersuchungen an. Die Leiche der 93-Jährigen soll obduziert werden. Bei vier bisher obduzierten Leichnamen fanden die Rechtsmediziner entzündliche Veränderungen der Lungen und der Atemwege vor. Deren Ursache ist bislang ungeklärt.

Rechtsmediziner sollen nun durch feingewebliche Untersuchungen der Luftwege und der Lungen klären, ob ein Infekt oder eine Fremdsubstanz nachweisbar ist. Mit Ergebnissen wird in zwei bis drei Wochen gerechnet.

Die Kreisverwaltung Vulkaneifel hatte am Mittwoch mitgeteilt, sie sehe keine Möglichkeiten mehr, die Todesumstände zu klären. Zuvor hatten drei Labors Viren, Bakterien und Pilze als Ursache der Lungeninfektion ausgeschlossen. Laut Staatsanwaltschaft wurden weder pflegerische noch hygienische Mängel bei den Verstorbenen festgestellt. Die Ermittlungsbehörde leitete erneut ein Todesermittlungsverfahren ein, das sich nicht gegen konkrete Verdächtige richtet. Bereits in der vorvergangenen Woche hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen geführt, diese aber zunächst wieder eingestellt.

Vor knapp zwei Wochen waren in einer Abteilung der Hillesheimer Pflegeeinrichtung 12 der 36 Bewohner erkrankt. Sie litten unter Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Auswurf.

 


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